Seit 20 Jahren sind die Fokker Jets für Austrian Airlines in ihrem Streckennetz unterwegs.
Am 13.Juni 1995 stieß die erste Fokker 70 zur Flotte der damaligen Tyrolean Airways.
Damit begann das Jetzeitalter für Tyrolean Airways.
Bis dahin kamen Dash 7 und Dash 8 Turboprobs zum Einsatz.
Die erste Maschine war die OE-LFG.
Derzeit sind 21 Fokker Flugzeuge für Austrian Airlines unterwegs. Die OE-LFK ist ein „Dry – Lease“ von Alliance Airlines.
Typ | Registrierung | Name |
Fokker 70 | LFH, LFK (VH-NKU), LFI, LFJ, LFR, LFP, LFQ | Innsbruck, Stadt Salzburg, Krems,Graz, Klagenfurt, Linz, Wels, Dornbirn, Steyr |
Fokker 100 | LVA, LVB, LVC, LVD, LVE, LVF, LVG, LVH, LVI,LVJ, LVK, LVL, LVM, LVN, LVO | Riga, Tirana, Skopje, Zagreb, Yerevan, Minsk, Prague, Bratislava, Timisoara, Vilnius, Odessa, Krasnodar, Dnepropetrovsk, Chisinau, Krakow (Star Alliance Bemalung) |
Die Geschichte der Fokker 70/100
Der niederländische Flugzeugbauer Fokker begann mit der Entwicklung der Fokker 100 im November 1983.
Das zweistrahlige Flugzeuge sollte etwa 100 Passagiere transportieren.
Erstflug war am 30.November 1986. Erstbesteller war Swissair mit 8 Fixbestellungen und 6 Optionen.
Basis für die Fokker 1oo war die F28. Es mussten jedoch einige Anpassungen an Rumpf, Hydraulik und Druckkabine erfolgen.
Die Spannweite vergrößerte sich ebenfalls um 3 m. Nur die Tanks blieben gleich.
Die Fokker 70 wurde als reines Kurzstreckenflugzeug geplant.
Der Rumpf ist um 5 m kürzer als der, der Fokker 100.
Die Tragflächen blieben gleich. Anders als bei der Fokker 100 ist die vereinfachte Elektronik und die verringerte Abflugmasse.
Erstflug war am 2.April 1993.
Heutige Betreiber der Fokker 70/100 sind:
Alliance Airlines, Austrian Airlines, Kenianische Streitkräfte, KLM Cityhopper, Niederländische Streitkräfte, SKA SA Aircraft Leasing , Helvetic ,
Skywest Airlines, Avianca, Iran Air und Iran Aseman Airlines.
Technische Daten der Fokker 70/100:
Typ | Fokker 70 | Fokker 100 |
Länge | 30,91 m | 35,91 m |
Flügelspannweite | 28,08 m | 28,08m |
Höhe | 8,51 m | 8,60 |
Max. Reisegeschwindigkeit | 856 km/h | 755 km/h |
Max. Reichweite | 2.010 km | 4.300 km |
Max. Dienstgipfelhöhe | 10.670 m | 11.900 m |
Max. Startgewicht | 41.730 kg | 44.450 kg |
Sitzplatzkapazität | 70-80 | 85-107 |
Die weiteren Jahre bei Tyrolean Airways
1996 ergänzen 3 Canadair Regional Jets die Flotte der Tyrolean.
1997 erhält die Tyrolean den Preis Regional Airline of the Year 1997-1998.
1998 kaufte Austrian Airlines 100 % des Tyrolean Aktienkapitals und wurde somit eine Tochter von Austrian Airlines.
2000 tritt Tyrolean Airways gemeinsam mit Austrian Airlines der Star Alliance bei.
Die Fokker Flotte erwartete eine neue Marke und eine neue Lackierung…
Unterwegs für Austrian Arrows
Im Zuge der Übernahme von Tyrolean Airways durch Austrian Airlines wurde 2003 die neue Marke „Austrian Arrows operated by Tyrolean“ geschaffen.
Unter dem Namen Austrian Arrows wurden die Regionalflüge für Austrian Airlines durchgeführt.
Ebenfalls im Jahr 2003 erhielt die Airline die Auszeichnung „Regional Airline of the Year in Europe 2003“.
2004 startet die größte Expansion bei Austrian Arrows operated by Tyrolean.
Die erste Fokker 100, die OE-LVA stößt zur Flotte. Bis Jahresende kommen weitere 5 dazu.
Die Flottenerweiterung wird 2007 mit der OE-LVM und der OE-LVN beendet.
2012 wird im Zuge des Übergangs des Flugbetriebes zu Tyrolean, der Schriftzug Austrian Arrows operated by Tyrolean wieder entfernt.
Es bleibt nur mehr der Schriftzug „operated by Tyrolean“.
Die erste Fokker 100, die den Arrows Schriftzug verliert ist die OE-LVF.
Im Oktober 2014 einigte man sich auf einen neuen Kollektivvertrag mit der AUA Konzernführung.
Daher wurde am 1.April 2015 der Flugbetrieb von Tyrolean wieder zur Austrian Airlines überführt.
Das war das Ende von „operated by Tyrolean“.
Eine Reise nach Austrialien
Die Fokker Flotte kam inzwischen in die Jahre. Immer wieder kam es zu technischen Problemen.
Daher wurde entschieden, die ersten Maschinen des Typs Fokker 70 zu verkaufen.
Die australische Fluggesellschaft Alliance Airlines kaufte die OE-LFL, OE-LFG und die OE-LFK.
Die erste Maschine, die nach Austrialien überstellt wurde, war die OE-LFL.
Sie startete am 3.April 2014 als OS1485 nach Adelaide in Australien.
Die Route führte über die Türkei, Katar, Indien, Thailand und Indonesien bis nach Austrialien.
Am 7.April 2014 erreichte sie das Ziel ihrer langen Reise.
Die anderen Maschinen folgten in den kommenden Monaten.
Eine Maschine kehrte jedoch ungeplant wieder zurück.
Die OE-LFK wurde wieder zurückgeleast und war wieder im Einsatz als „Standby Aircraft“ für die AUA.
Die Zukunft der Fokker Flotte bei Austrian Airlines
Lange wurde spekuliert über die Nachfolge der Fokker Flotte.
Die gesamte Flotte sollte bis 2018 ausgetauscht werden.
Immer wieder war die Bombardier C-Series im Gespräch.
Aber es kam anders. Im Frühjahr 2015 wurde die Entscheidung gefällt.
Gebrauchte Embraer 195 Jets von Lufthansa Cityline, sollten der Fokker Flotte nachfolgen.
Schließlich wurde im Juni 2015 dem Kauf von 17 Embraer 195 Jets durch den AUA Aufsichtsrat zugestimmt.
Der erste Jet wird bereits im August überstellt, auf Austrian Standards umgebaut und zu Trainingszwecken verwendet.
Im Herbst startet die Umschulung für knapp 200 Piloten der Austrian Airlines und für Jänner 2016 ist der erste kommerzielle Flug geplant.
Die 17 Jets stammen von Lufthansa CityLine, die im Gegenzug Bombardier-Jets vom Typ CRJ900 NextGen von Eurowings erhält.
Der Embraer 195 ist mit 120 Sitzplätzen pro Flugzeug deutlich größer als die bisher bei Austrian in diesem Segment eingesetzte Fokker mit 80 bzw. 100 Sitzplätzen.
Die neuen Jets haben derzeit ein Durchschnittsalter von vier Jahren (Baujahre zwischen 2009-2012), die 21 Flugzeuge der Austrian Fokker Flotte ein Durchschnittsalter von rund 21 Jahren.
Der Austausch der Flugzeuge wird die Flotte also deutlich verjüngen.
Der Listenpreis eines Embraer-Jets des Typs 195 beträgt etwa 52 Mio. USD.
Wichtigster Faktor bei den Flugzeugen sind allerdings die laufenden Kosten.
Die jüngeren Flugzeuge verbrauchen rund 18% weniger Sprit pro Sitzplatz.
Der Embraer ist damit auch wesentlich umweltschonender unterwegs.
Zwischenfälle
Bisher kam es in den letzten 20 Jahren nur zu 2 gröberen Zwischenfällen:
Am 5.Januar 2004 musste der Flug OS111 aufgrund von Triebwerksproblemen etwa 4 Kilometer vor dem Zielflughafen München auf freiem Feld notlanden.
Alle 28 Passagiere und alle Crew-Mitglieder blieben unverletzt.
Am 3.März 2011 verlor eine Fokker 70 des Fluges OS114 eines der 4 Räder nach dem Start in München.
Nach Warteschleifen zur Reduzierung des Treibstoffs landete die Maschine wieder ohne Probleme am Flughafen München.
Alle 56 Passagiere und alle Crew-Mitglieder blieben unverletzt.
Weiters kam es jedoch nur zu kleineren Zwischenfällen.